· Pressemitteilung

Schnell-Einsatz-Gruppen wegen Bombenfund im Dauereinsatz

Das war eine lange Nacht für uns.

Am Abend des 13.11.2017 wurden wir gegen 19:20Uhr als SEG Sanität und SEG Betreuung nach Heidenau alarmiert.

Hintergrund war der Fund einer Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Evakuierung von knapp 4000 Bewohnern aus dem unmittelbaren Sicherheitsradius.

In Heidenau eingetroffen, sammelten wir uns auf dem Parkplatz des Roller-Marktes und stießen dort auf die Kameraden der ebenfalls alarmierten SEG Freital (DRK Freital), der SEG Heidenau (Johanniter Heidenau), der SEG Sebnitz (DRK Sebnitz), sowie Kräften des DRK Pirna. Ebenfalls im Einsatz waren eine Einsatzhundertschaft der Landespolizei, die Feuerwehren der Region, Notfallmanager der Deutschen Bahn und Führungskräfte des Landkreises, sowie der Stadt Heidenau.

Wir erhielten den Auftrag, an der Grundschule Dohna eine Notunterkunft für 200 Betroffene einzurichten. Parallel beteiligte sich unsere Transportkomponente, bestehend aus 3 KTW, an der Evakuierung von Patienten aus Pflegeheimen, einem betreuten Wohnen und von Patienten aus Wohnungen, die die Wohnung allein nicht verlassen konnten. Im Gebiet des Evakuierungsraumes besetzten wir gemeinsam mit den Freitaler Kameraden ein Notarzteinsatzfahrzeug. Ein Teil der SEG Betreuung, der am Standort Dippoldiswalde wartete, um ggf. Einsatzkräfte oder Betroffene zu versorgen, konnte im Verlauf aus dem Einsatz entlassen werden.

Die Notunterkunft wurde zunächst in der Turnhalle der Schule eingerichtet. Als später Patienten mit Pflegebetten ebenfalls zur Notunterkunft gebracht werden mussten, wurde für sie in der Schule ein separater Bereich eingerichtet. Unsere Kameraden kümmerten sich um die Betroffenen und sorgten auch für die medizinische Betreuung der pflegebedürftigen Patienten. Durch die Kameraden aus Freital und Heidenau wurde im Schulzentrum Mügeln eine weitere Notunterkunft eingerichtet.

Da sich immer wieder Betroffene aus dem Evakuierungsradius meldeten, die ohne Hilfe ihre Wohnungen nicht verlassen konnten, musste die geplante Entschärfung von ursprünglich 22:00Uhr auf 01:30Uhr verlegt werden.

Nachdem die Experten des Kampfmittelräumdienstes um kurz nach 3Uhr morgens die erfolgreiche Entschärfung der 250kg-Bombe vermeldeten, konnten die Betroffenen in ihre Wohnungen zurückgebracht werden.